desolation

desolation (Trostlosigkeit) befasst sich mit medizinischen und psychiatrischen Einrichtungen, ehemaligen Lungen- und Nervenheilanstalten sowie Erholungsheimen für Kinder.


Der Putz blättert von den Wänden, die Korridore sind dunkel, nur wenig Licht fällt durch die Fenster. Ein beklemmendes Gefühl macht sich breit, wenn man die italienischen Orte des Wahnsinns (Manicomio) betritt. Viele dieser Einrichtungen wurden um 1900 nach unterschiedlichen Epidemien, wie Typhus, Pest und Cholera, in Betrieb genommen. In ihnen waren oftmals über 1.000 Patienten untergebracht. Aber auch Prosituierte, Alkoholiker, Vagabunden und politisch anders Denkende wurden hier „inhaftiert“. An den Menschen wurden Versuche durchgeführt, sie wurden weggesperrt und kehrten in der Regel nicht mehr in ein normales Leben zurück. Wie viele

Personen hier durch mangelnde Pflege und Versuche umgekommen sind, ist bis heute unbekannt. “Die Ausbildung zum Irrenarzt ist identisch mit der Ausbildung zum Folterer”, befand der italienische Psychiater Franco Basaglia (1924-1980). Er verlangte, die Irrenhäuser zu schließen und die Internierten freizulassen. Alle staatlichen Irrenhäuser wurden 1978 durch ein neues Psychiatriegesetz aufgelöst. Die vollständige Umsetzung der Reformen sollte jedoch noch bis weit über den Tod von Basaglia andauern.
Der brasilianische Straßenkünstler Herbert Baglione erinnert durch sein im Jahr 2013 verwirklichtes Projekt „1.000 Shadows“ an die einst gefangenen Seelen, indem er schwarze Schatten und finstere Gespenster an die Wände einer der betroffenen Anstalten malte.

desolation (Trostlosigkeit) befasst sich mit medizinischen und psychiatrischen Einrichtungen, ehemaligen Lungen- und Nervenheilanstalten sowie Erholungsheimen für Kinder.

Der Putz blättert von den Wänden, die Korridore sind dunkel, nur wenig Licht fällt durch die Fenster. Ein beklemmendes Gefühl macht sich breit, wenn man die italienischen Orte des Wahnsinns (Manicomio) betritt. Viele dieser Einrichtungen wurden um 1900 nach unterschiedlichen Epidemien, wie Typhus, Pest und Cholera, in Betrieb genommen. In ihnen waren oftmals über 1.000 Patienten untergebracht. Aber auch Prosituierte, Alkoholiker, Vagabunden und politisch anders Denkende wurden hier „inhaftiert“. An den Menschen wurden Versuche durchgeführt, sie wurden weggesperrt und kehrten in der Regel nicht mehr in ein normales Leben zurück. Wie viele Personen hier durch mangelnde Pflege und Versuche umgekommen sind, ist bis heute unbekannt. “Die Ausbildung zum Irrenarzt ist identisch mit der Ausbildung zum Folterer”, befand der italienische Psychiater Franco Basaglia (1924-1980). Er verlangte, die Irrenhäuser zu schließen und die Internierten freizulassen. Alle staatlichen Irrenhäuser wurden 1978 durch ein neues Psychiatriegesetz aufgelöst. Die vollständige Umsetzung der Reformen sollte jedoch noch bis weit über den Tod von Basaglia andauern.
Der brasilianische Straßenkünstler Herbert Baglione erinnert durch sein im Jahr 2013 verwirklichtes Projekt „1.000 Shadows“ an die einst gefangenen Seelen, indem er schwarze Schatten und finstere Gespenster an die Wände einer der betroffenen Anstalten malte.